Auch wenn die derzeitigen Temperaturen es eigentlich nicht verheißen, der Herbst befindet sich bereits auf seinem Höhepunkt und der Winter naht. Und wenn ihr auch vorletzte Nacht an der Uhr gedreht habt, ist euch sicherlich spätestens gestern klar geworden – die dunkle Jahreszeit hat begonnen. Wer bisher die letzte Gassirunde noch im Dämmerlicht absolvieren konnte, hat dazu jetzt keine Chance mehr. Spätestens ab 17h ist es nun stockdunkel und wir Hundehalter müssen uns etwas überlegen, um den Abendspaziergang mit unserem Hund auch weiterhin freudvoll und sicher zu gestalten.

Wir haben für euch die wichtigsten Punkte zusammengetragen und möchten euch und eurem Hund so gut durch die dunkle Jahreszeit helfen.

Sichtbarkeit des Hundes

In der Dunkelheit werden Farben und Formen zum schwarzen Einheitsbrei und einzelne Objekte, wie Briefkästen, Bäume oder auch eure Hunde erkennt man erst, wenn sie direkt vor einem auftauchen. Daher ganz wichtig: Macht euren Hund sichtbar! Zum einen solltet ihr selbst euren Vierbeiner immer im Blick behalten können, aber auch andere Verkehrsteilnehmer, wie Auto- oder Radfahrer, die sich mit schnellem Tempo nähern, müssen schon aus der Entfernung euren Hund wahrnehmen können. Auch andere Fußgänger, ob mit oder ohne Hund, sollten schon aus einiger Distanz erkennen können, dass sich ihnen ein Hund nähert. Welche Möglichkeiten habt ihr nun? Zum einen könnt ihr euren Hund mit einem LED-Leuchthalsband in einer auffälligen Neonfarbe ausstatten. Die meisten Modelle kann man auf ein Dauerleuchten oder eine Blinkabfolge einstellen, für langhaarige Hunde wählt ihr lieber ein breiteres Modell, damit das Halsband nicht unter dem dichten Fell verschwindet. Auch eine selbstleuchtende Leine ist eine Möglichkeit. Ansonsten habt ihr natürlich die Option, am Geschirr des Hundes Reflektoren anzubringen oder ihr zieht eurem Vierbeiner eine Warnweste für Hunde an – diese haben oft integrierte Reflektorflächen bzw. reflektierende Nähte. So ausgestattet wird euer Hund bestimmt nicht übersehen und auch wenn man im Herbst und Winter sowieso mehr mit Anziehen vor dem Rausgehen beschäftigt ist – vergesst euren Hund dabei nicht, denn Sicherheit geht vor!

Long story short:

  • Macht euren Hund sichtbar für andere Verkehrsteilnehmer, auch schon aus der Entfernung!
  • LED-Halsband und/oder -Leine
  • Warnweste oder am Geschirr platzierte Reflektorflächen

 Sichtbarkeit des Halters

Aber nicht nur der Hund muss in der Dunkelheit gesehen werden, auch der Mensch am Ende der Leine sollte zu seiner Sicherheit und der seines Hundes darauf achten, für andere sichtbar zu sein. Zieht euch also auch selber eine Warnweste an oder achtet auf genügend reflektierende Flächen an eurer Kleidung. Griffbereit neben der Leine und den Kotbeuteln solltet ihr in eurem Flur eine Taschenlampe hinterlegen, ob ihr euch dabei für eine klassische Stablampe entscheidet oder eine Stirnleuchte wählt, die euch die Hände frei hält, ist dabei euch überlassen. Es ist aber unabdingbar, die Möglichkeit zu haben, dunkle Gassen oder Wege auszuleuchten, sowie schauen zu können, was euer Hund gerade ins Maul genommen hat. Und auch die Hinterlassenschaften eures Hundes suchen sich viel besser im Lichtkegel einer Taschenlampe, denn dass die Kotbeutel auch bei Dunkelheit zum Einsatz kommen, ist ja wohl selbstverständlich.

Long story short:

  • Auch der Hundehalter sollte auf seine Sichtbarkeit achten.
  • Stattet euch ebenfalls mit einer Warnweste oder genügend Reflektorflächen aus.
  • Eine Taschenlampe sollte immer griffbereit liegen und zum festen Begleiter auf euren Gassirunden werden.
  • Häufchen werden auch im Dunklen aufgehoben!

Wahrnehmung und Verhalten des Hundes

Es gibt Hunde, die bei Dunkelheit eine erhöhte Wachsamkeit zeigen und sich sogar ängstlich und eingeschüchtert verhalten. Die Mülltonne der Nachbarn, die ansonsten nur müde ignoriert wurde, wird plötzlich zum verdächtigen Subjekt, parkende Autos oder plötzlich in der Dunkelheit auftauchende Spaziergänger werden eventuell eine verschreckte Reaktion hervorrufen. Einige Hunde zeigen sich in der dunklen Jahreszeit deutlich bellfreudiger als bei Spaziergängen im Sonnenschein. Da seid ihr gefragt! Ihr könnt eurem Hund helfen, sich auch bei Gassirunden in der Dunkelheit sicher zu fühlen. Das Wichtigste ist eure eigene Einstellung – fühlt ihr euch unsicher, überträgt sich dies auf euren Hund. Bewegt euch in der Dunkelheit nur auf Pfaden, die euch vertraut sind und beleuchtet euren Weg mit der Taschenlampe. Haltet euch, wenn möglich, an von Straßenlaternen beleuchtete Gegenden und probiert neue Runden am besten bei Tageslicht aus. Dann werdet ihr euch selber sicher fühlen und könnt diese Ruhe auf den Hund übertragen. Führt ihn am besten bei Dunkelheit an der Leine und haltet während des gesamten Spazierganges die Interaktion mit ihm aufrecht – so werdet ihr mit eurem Hund auch im Dunkeln ein starkes Team sein.

Long story short:

  • Manche Hunde zeigen bei Dunkelheit ein ängstliches und stark wachsames Verhalten.
  • Es obliegt dem Halter, seinem Hund Sicherheit zu vermitteln.
  • Beachtet eure eigene Einstellung zur Dunkelheit.
  • Sucht beleuchtete und bekannte Gegenden auf.
  • Haltet die Interaktion mit eurem Hund aufrecht.

Gefahrenquellen

Die kalte und feuchte Jahreszeit birgt neben der schlechten Sichtbarkeit auch einige Gefahren für euren vierbeinigen Freund. Jeder Hund wühlt wahrscheinlich gerne in den unzähligen Blätterhaufen und steckt seine Nase ins Unterholz. Hier solltet ihr achtgeben und ihn schon vor den entsprechenden Stellen ansprechen und ablenken. Denn zum einen möchtet ihr nicht, dass euer Hund andere Tiere aufscheucht, die in den Blättern oder im Gebüsch Schutz gesucht haben, wie z.B. Igel. Hier gilt die Regel, die ihr generell beachten solltet, wenn ihr mit eurem Hund unterwegs seid: euch gehören die Wege, achtet deren Beschränkung. Zum anderen bergen die beliebten Blätterhaufen gerne mal Nüsse oder Kastanien, deren Verzehr zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Gerade Kastanien haben eine Größe, die das Tier unter Umständen unzerkaut verschlucken kann und können im Körper des Hundes zu einem gefährlichen Darmverschluss führen. Achtet bitte in der dunklen Jahreszeit besonders darauf, was euer Hund auf dem Spaziergang aufstöbert und ins Maul nimmt und lenkt ihn lieber mit gezielten Beschäftigungen von möglichen Gefahrenquellen ab.

Long story short:

  • Bleibt auf den Wegen. Im Gebüsch oder Unterholz haben eventuell andere Tiere Zuschlupf gesucht.
  • Passt auf, was euer Hund in den Mund nimmt.
  • Lenkt ihn vor potentiellen Gefahrenquellen ab.

Nässe und Kälte

Im Herbst und Winter ist es nicht nur früh dunkel, sondern auch oft kalt und nass. Achtet darauf, dass sich euer Hund nicht erkältet. Gerade Hunderassen mit wenig Behang und nicht so dichtem Fell können von euch mit einem Umhang oder Mantel bei sehr widrigen Bedingungen vor der Witterung geschützt werden. Tut eurem Hund auf den Spaziergängen bei Nässe und Kälte bitte den Gefallen und beschränkt den Plausch mit anderen Passanten, denen ihr begegnet, auf ein nettes Minimum. Denn euer Hund sollte unbedingt in Bewegung bleiben, damit er genügend Körperwärme produzieren kann. Seid also auch im Herbst/Winter gemäßigt sportlich unterwegs! Achtet in jedem Fall darauf, dass euer Hund nicht auskühlt. Hat er nach dem Spaziergang noch eine Autofahrt bis nach Hause vor sich, frottiert ihn ab und lasst ihn auf einem trockenen Handtuch und unter einer Decke oder in einem Hundebademantel ruhen. Zu Hause könnt ihr euer Tier dann gründlich trocknen. Viel Ruhe und eine ausgewogene Kost sind bei Hunden sowie bei Menschen in der kalten und dunklen Jahreszeit noch wichtiger als sonst.

 Long story short:

  • eventuell Umhang oder Mantel für Hunde mit wenig Fell
  • Achtet darauf, dass euer Hund nicht auskühlt.
  • Ruhe und eine ausgewogene Kost für ein starkes Immunsystem

Taking care – Besondere Anforderungen bei der Körperpflege

Die Herbst- und Winterzeit stellt euch in Bezug auf die Körperpflege eures Hundes vor eine besondere Herausforderung, die ihr mit unseren Tipps aber prima meistern werdet! Dies betrifft zum einen die Pfoten, zum anderen das Fell eures Vierbeiners. Stellt euch einfach vor, wie eben diese empfindlichen vier Pfoten über verharschte und verschneite Winterwege laufen und ihr bekommt ein Gefühl dafür, dass sie in der Kälte einer besonderen Pflege bedürfen. Cremt bitte vor dem Spaziergang die Pfoten eures Tieres mit einer Pfotenpflege für Hunde ein. Dadurch wird das witterungsbedingte Einreißen der sensiblen Ballen vermieden, sowie das Eindringen von Streusalz oder Split verhindert. Denkt  daran, die Pfoten nach dem Spaziergang wieder gut mit lauwarmen Wasser abzuspülen, so vermeidet ihr, dass euer Hund beim Lecken der Pfoten Streusalz etc. aufnimmt.

Das Fell eures Hundes sollte in der kalten Jahreszeit ebenfalls besondere Beachtung erfahren. Bürstet euren Hund bitte regelmäßig und legt dabei Wert auf die geeigneten Materialien – lasst euch im Fachhandel oder beim Hundefriseur beraten, welche Bürste sich für das Fell eures Hundes am besten eignet. Die regelmäßige Fellpflege sorgt dafür, dass abgestorbene Haare entfernt werden und somit die Luftzirkulation und damit auch die Wärmeregulation verbessert werden. Das feuchte Wetter im Herbst und Winter führt außerdem dazu, dass besonders bei langhaarigen Hunderassen das Fell schneller verfilzt – achtet darauf bitte besonders bei der täglichen Körperpflege.

Long story short:

  • Besondere Anforderungen an Pfoten- und Fellpflege in der kalten Jahreszeit.
  • Pfotencreme VOR dem Spaziergang schützt vor Einreißen, Salz und Split, Abspülen NACH dem Spaziergang schützt den Magen
  • Besonders gründliche und regelmäßige Fellpflege unterstützt den Fellwechsel und die Wärmeregulation des Hundes.

Und nun trotzt dem Wetter und verzagt nicht in der Dunkelheit. Mit unseren Tipps solltet ihr und euer Hund auch im Dunkeln gemeinsam schöne Erlebnisse auf der abendlichen Gassirunde haben!