Zum Vatertag hatte mein Mann sich etwas gewünscht – eine Runde durch den Harz. Das Wetter war trübe, aber dennoch planten wir kurzentschlossen eine Tour mit komoot. Planmäßig sollten es so fünf Kilometer werden, die Saison hat ja schließlich erst begonnen ;-)
Da unser Vorratsschrank nicht auf eine Tour eingestellt war, musste das Ziel irgendeine Lokalität sein, in der es möglichst mittags etwas warmes in den Bauch geben konnte. Die Wahl fiel auf die schöne Waldgaststätte „Molkenhaus„, hier liegt praktischerweise auch die Stempelstelle 169. Als Start wählten wir den Parkplatz „Am Taternbruch“ (Für euer Navigationsgerät: Bad Harzburg, Am Taternbruch).

Liebe Hundebesitzer, an dieser Stelle ACHTUNG!: Diese Tour liegt vollständig im Nationalpark Harz, hier gilt auch außerhalb der Brut- und Setzzeit eine generelle Leinenpflicht! Bitte respektiert die Natur und leint eure Hunde in diesem wildreichen Gebiet an.
Damit ihr wisst ob eure Tour im Nationalpark liegt, könnt ihr hier die Übersichtskarte herunterladen.

Gegen 11 wanderten wir vom Taternbruch-Parkplatz los – das Wetter war leider eher mäßig, aber immerhin trocken.

Der erste Kilometer lief sich einigermaßen bequem, aber deutlich bergauf. Insgesamt waren es circa 200m Anstieg bis zum Etappenziel „Molkenhaus„, auf diesem ersten Kilometer waren es bestimmt schon 150m, was uns dann doch hin und wieder zur Trinkpause zwang. (Zu meiner Verteidigung: Ich hatte unser Baby im Tragetuch ;) )

Relativ kurz nach dem Start der Tour überquerten wir das erste Mal die Radau, Gelegenheit also für den Hund zu trinken und für die Kinder ein wenig am Wasser zu spielen (und sich von Mama ständig „Pass auf, sonst musst du die Runde in nassen Klamotten laufen“ anzuhören…). Die ganze Strecke bergauf verläuft entlang eines kleinen Baches, so dass die vierbeinigen Begleiter sich jederzeit abkühlen und erfrischen können.

 

Nachdem der Anstieg geschafft ist, wird der Weg sehr angenehm zu laufen, so richtig was für uns vom platten Land ;)

Ein Hinweisschild nach etwa 2,5km zeigte auf, dass wir auch Richtung Radaufall gehen könnten. Irgendwann einmal waren wir dort (weitestgehend zufällig) gelandet und wussten daher, dass auch dieser wundervolle Ort nicht weit entfernt vom Parkplatz „Am Taternbruch“ lag. Jetzt hatten aber erstmal alle Mittagshunger, also auf zum Endspurt Richtung „Molkenhaus“ – gemäß komoot waren es noch etwa 900 Meter.

Am Vatertag war das „Molkenhaus“ schon von weitem zu hören. Das stimmte uns nachdenklich, denn eigentlich wollten wir in Ruhe eine Mittagspause machen und nicht zwischen lauter gröhlenden Betrunkenen schnell eine Bratwurst einschieben.  Da die Einkehr hier alternativlos war, probierten wir unser Glück.

Es war sehr voll und wir fürchteten schon den Hunger unseres Söhnchens nicht so bald stillen zu können (mit 3 hat man(n) halt Hunger und zwar JETZT, nicht irgendwann).
Umso erfreulicher, dass es drinnen im Molkenhaus sehr gesittet und ruhig zu ging. Die Gaststätte ist hundefreundlich, am Eingang steht ein Wassernapf bereit. Das Personal war überaus freundlich, gut organisiert und zügig.

Wir durften uns in eine Art „Séparée“ mit gemütlichen Korbstühlen setzen. Die Getränke hatte wir schon nach 5 Minuten und für jeden war schnell etwas Passendes zu Essen in der Karte gefunden.

Für die Kinder gibt es im Molkenhaus eine Spielecke, die unsere Großen gern nutzten und so ohne Gemecker darauf warteten, dass ihr Mittag fertig wurde.

Überraschend schnell wurde aufgetafelt – Camembert (mit ganz viel super frischem Obst), Kaiserschmarrn (wahlweise mit Apfelmus, Vanille-Eis oder Vanille-Sauce), Bratkartoffeln mit Spiegelei und Schnitzel mit Kroketten. Die Portionen waren ausreichend groß und wirklich liebevoll angerichtet. Das alles auch nicht übertrieben teuer.

WOW! Leider kann man das Molkenhaus nur zu Fuß (oder mit dem Rad) erreichen – also mal fix mit Oma und Opa essen gehen, fällt leider aus… Von April bis Mitte November fährt immerhin 5 mal täglich ein Bus von Bad Harzburg rauf.

Gestärkt ging es weiter. Das Wetter meinte es gut mit uns und verwöhnte uns für den Rest der Tour mit Sonnenschein. Der Weg sollte uns ja im Grunde nur zurück zum Auto führen. Als wir aber wieder an dem Abzweig waren, der zum Radaufall führte und alle noch gut fit waren, beschlossen wir diesen Umweg zu gehen. Unserer Schätzung nach würde die Streck einen oder maximal zwei Kilometer länger werden.

Der Weg wurde wieder etwas schmaler, so dass wir brav im Gänsemarsch gingen, dafür aber mit tollen Ausblicken belohnt wurden. Vorbei ging es an der Rudolfklippe und der Winterbergklippe (Achtung, wer mit wilden Kids unterwegs ist, sollte diese vielleicht auch besser an die Leine legen ;) – an den Klippen droht Absturzgefahr für junge Kletterkünstler).

Etwas beschwerlich wurde der serpentinenartig angelegte Abstieg. Wenngleich die Wegstrecke nur ungefähr einen Kilometer lang ist, so ist der Weg doch wirklich nicht besonders toll zu gehen. Große Steine ragen über die ganze Breite aus dem Boden, so dass es eine gewisse Trittsicherheit und Umsicht erfordert, hier „abzusteigen“.
Es ist nicht sonderlich steil und durchaus auch mit Kindern zu bewältigen. Mit dem Tragetuch vor meinem Bauch, war es indes schon ziemlich umständlich, da man nicht ganz genau sieht, wohin man tritt. Ein Wanderstock ist hier überaus hilfreich.

Die Belohnung folgt auf dem Fuße: der Radaufall. Über die Steilwand stürzt das Wasser etwa 22 Meter in die Tiefe. Die Kids und der Hund (natürlich auch die Erwachsenen ;) ) können hier noch einmal abkühlen und ein bisschen planschen. Zurück zum Parkplatz sind es etwa 400m durch den Wald oder 250m an der Straße entlang.

Das Wichtigste in Kürze
Distanz: circa 7 Kilometer
Höhenunterschied: 200 Meter
Kinderwagen geeignet: Nein
Hundefreundlich: Ja
Schwierigkeit: leicht
Stempelstelle(n): 169
Versorgung an der Strecke: ja, Molkenhaus